Mit 20°C Wassertemperatur herrschten dieses Jahr geradezu whirpoolähnliche Zustände im Bremer Freibad, an dessen Turnier wir nun schon zum zweiten Mal teilnahmen. Die Mannschaft hatte sich das Ziel gesetzt die ausrichtende Mannschaft, den Bremer SC von 1885, diesmal zu schlagen, nachdem man gegen ihn im letzten Jahr nach einem unerklärlichen 4m Strafwurf in der letzten Spielminute verloren hatte. Zudem freuten wir uns auf den lockeren Charakter des Spaßturniers und die in guter Errinerung gebliebene Stimmung im Freibad und wurden nicht enttäuscht.

Die erste Gruppe von 2 Autos, (Fahrer: Herr Krückel und Matthias ), startete schon am Freitag den 24.6. ihre Anreise. Ihnen blieb nach der Ankunft nichts anderes übrig, als das Wasser aufzusuchen, nachdem die Zeltstadt errichtet war. Grund dafür waren die wüstenartigen Temperaturen von 30°C und höher. Leider behielt das Wetter bis zum nächsten Tag nicht seine Trockenheit bei und die Insassen des Nachzüglerautos wurden nach langer Irrfahrt durch Bremen mit einem Wolkenbruch vom Feinsten begrüßt.

Es hatten sich zum Bremer Wasserballturnier (mit uns) 8 Mannschaften angemeldet, insgesamt weniger als letztes Jahr, jedoch wieder mit von der Partie auch internationale Gäste; der Swemclub Zeist aus den Niederlanden. Parallel zum Wasserballturnier fand auch ein Schwimmwettkampf statt und so waren mir mit dem Halberstädter Schwimmverein die einzige Mannschaft auf dem Zeltplatz aus den neuen Bundesländern.

Aufgrund der niedrigen Außentemperatur und dem besagten Regen, fiel es uns zu unserem ersten Spiel des Tages nicht leicht ins Wasser zu springen. So musste man sich nach dem ersten Spiel erst einmal mit heißen Getränken auftauen, die aus Regenwasser und Instanpulver für Tee und Kaffee bestanden (der Teekessel war innerhalb einer Minute mit von der Plane abgelaufenem Regenwasser gefüllt). Jeder nahm noch einen Happen zu essen zu sich, bestehend aus Käse, Wurst, Toastbrot, Gurke, Ketchup und Sandwichsoße, das im Überfluss im Lebensmittellagerzelt vorhanden war. Leider ist während der ersten Begegnung wegen Unfairness eines Hamm´ner Spielers ein Verlust zu beklagen gewesen. Peter Krückel musste nach wenigen Minuten das Spiel mit einer aufgeplatzten Lippe verlassen, nachdem er von jenem Spieler mit dem Kopf getroffen wurde. (Zum Glück konnte er am nächsten Tag wieder mitspielen.) Wie sich später heraustellte muss Martin Scherwinski eben diesem Spieler unbeabsichtigt beim Centerkampf eine Rippe gebrochen haben, wodurch dieser spielunfähig wurde.

Man bestritt dann noch die weiteren Spiele des Tages, jeweils mit 1/2 - 1h Pause dazwischen, mehr oder weniger erfolgreich. Vor dem letzten Spiel stand noch die traditionelle Schwimmstaffel auf dem Programm, bei der wir dieses Jahr jedoch nur einen hinteren Platz belegten. Leider konnte sich auch keiner unserer Torspezies auf der Torschützenliste wiederfinden. Schuld daran war wahrscheinlich die anfänglich schlechte Form. So endete der erste Spieltag mit einem gemütlichen Grillabend und einem offenen Feuer im Grillfass. Man unterhielt sich mit Leuten der anderen Vereine, tauschte Erfahrungen aus und entschuldigte sich für die entstandenen Verletztungen.

Der nächste Morgen begann sehr früh um 7:30 Uhr mit dem Einwerfen einiger Toasts mit Belag, denn man hatte das erste Spiel zu bestreiten. Ein ausgebieges Frühstück, das vom Veranstalter nach Vorbestellung ausgerichtet war, konnte man erst nach dem kalten Wasser genießen. Das Wetter war nun warm, aber nicht besonders sonnig, was die Berührung mit dem kalten Nass wieder nicht erleichterte und es so immer länger dauerte, bis die gesamte Mannschaft im Wasser war, den Gegnern ging es aber genau so.

Man hatte sich am erfolgreicheren 2. Tag um einige Plätze vorgekämpft und es stand nun das Spiel gegen den bis dato ungeschlagenen Turnierfavoriten, den Bremer SC, als letzter Punkt auf der Tagesordnung. Durch die entsprechende Motivation, die aus der diesjährigen Zielstellung resultierte, gelang es uns als einzige Mannschaft diesen zu besiegen, was dem Wettkampf nach dem trägen ersten Tag die Krone aufsetzte und mit einem insgesamt 3. Platz einen wunderbaren Schlussatz bildete.

Es hat in jedem Fall Spaß gemacht und uns an Erfahrung reicher gemacht.

Ergebnisse:
VfL 1990 Gera gegen Rote Erde Hamm 8:9
VfL 1990 Gera gegen SG Cuxhaven/Emden 5:8
VfL 1990 Gera gegen Swemclub Zeist 8:4
VfL 1990 Gera gegen SSF Aegier Uerdingen I 7:2
VfL 1990 Gera gegen SSF Aegier Uerdingen II 21:0
VfL 1990 Gera gegen Wasserfreunde Lüdenscheid 14:1
VfL 1990 Gera gegen Bremer SC von 1895 9:3

Platzierungen:
1.Platz Rote Erde Hamm
2.Platz Breme SC von 1895
3.Platz VfL 1990 Gera

Alle Spieler bekamen Medaillen und die Mannschaft einen Pokal.

ps: vollständige Spielergebnisse (ab 12.07.) und Bilder auf www.matthiasweigel.de